Automatisierung

Eiseskälte trotzen auf der Zugspitze

Videosicherheitslösungen für Industrie oder Wissenschaft

08.08.2013 -

Zeitraubende Rundgänge durch Fertigungshallen oder ganze Produktionslinien  zur Fehleridentifikation stoppen, ist weitgehend passé. Heute tragen moderne IP-Video-Kamerasysteme dazu bei, die Sicherheit zu steigern oder Prozesse zu optimieren und damit Zeit- und Kostenaufwand zu reduzieren. Auch im Dienste der Wissenschaft, beispielsweise an Forschungsstationen in der Antarktis oder an der Zugspitze, müssen Videokameras reibungslos funktionieren - und das bei bis zu -30°C Kälte.

Die Nachfrage nach Videosicherheitslösungen in produzierenden Industriebetrieben wächst. Ein Grund dafür ist, dass moderne Videokameras weit mehr Vorteile bieten, als nur Einbrüche zu verhindern: Sie überblicken ganze Produktionshallen, Werksgelände, Ein- und Ausfahrten und versetzen Produktionsleiter in die Lage, mit einem Blick auf den Bildschirm Produktionsprozesse im Fluss zu halten. Leistungsfähige und intelligente Sicherheitslösungen übernehmen Diagnose- und Überwachungsaufgaben, versenden selbstständig Alarmmeldungen und ermöglichen zuverlässige Ferndiagnosen. Die Kamerasysteme dienen dadurch nicht nur der Optimierung von Produktionsprozessen, sondern auch der Sicherheit der Mitarbeiter. Zudem können Maschinenstillstandzeiten reduziert und Abläufe beschleunigt werden. Für Industrieunternehmen ergeben sich daraus zahlreiche Möglichkeiten, Zeit und Geld zu sparen.

Extremen Umgebungsbedingungen Herr werden

Die hierfür benötigte IP-Videotechnik ist gefragter denn je: Gelten Anforderungen wie hohe Bildqualität, niedriger Stromverbrauch, geringe Betriebs- und Wartungskosten sowie effiziente Netzauslastung über sämtliche Branchen hinweg, so stellt der Einsatz in industriellen Umgebungen zudem hohe Ansprüche an die Wetterfestigkeit und Stabilität, Dichtheit und den Korrosionsschutz der Kameras. Nach Industriestandard IP65 zertifizierte Kameras garantieren die Funktionsfähigkeit auch bei widrigen Umgebungsbedingungen. Sollen die Systeme im Außenbereich installiert werden, ist es vorteilhaft, wenn diese einen möglichst großen Temperaturbereich aushalten.

„Wenn es darum geht, ein möglichst ressourcenschonendes Videosystem einzusetzen, ist ein weiterer Pluspunkt eine dezentrale Systemarchitektur", betont Dr. Magnus Ekerot, Vertriebsvorstand von Mobotix. „Das System benötigt weniger Netzwerk-Bandbreite", berichtet Dr. Ekerot weiter, „weil die Daten in der Kamera selbst verarbeitet und gespeichert werden. So müssen die hochauflösenden Bilder nicht kontinuierlich zur Auswertung transportiert werden." Livebild-Übertragung, Aufzeichnung und Ereignisrecherche können gleichzeitig erfolgen. Netzwerkkameras müssen nicht an einen PC angeschlossen werden. Sie arbeiten unabhängig und können an jeder kompatiblen IP-Schnittstelle mit dem Netzwerk verbunden werden. Welche Vorteile eine solche Lösung für produzierende Betriebe und beim Einsatz in äußerst rauen Umgebungen bietet, zeigen reale Anwendungsszenarien.

Reibungslose Produktion

Mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen, verbeißen sie sich in Ritzen, bringen Maschinen zum Stillstand und treiben Lecks in Transportrohre: Die Quarzsandkörner, aus denen das Unternehmen STO Dämm- und Beschichtungssysteme fertigt. Rund 270 t Sand werden pro Tag mit Druckluft durch kilometerlange Rohrsysteme in den Produktionshallen in Kriftel im Taunus gepresst. Der Prozess ist störanfällig und der Zeitplan muss minutiös eingehalten werden - zwei Gründe dafür, dass Standortleiter Ulrich Frechenhäuser auf der Suche nach einer leistungsfähigen Videosicherheitslösung war. Seit der Installation von 22 Mobotix-IP-Kameras erkennt er aus seiner Schaltzentrale, ob ein Lkw wie geplant entladen werden kann und warum ein Fertigungsprozess stockt. Digital zoomt er in den gewünschten Bildausschnitt und kann schnell eine Erstdiagnose stellen, die dank der hohen Auflösung der Kameras meist hochpräzise ausfällt. Zu den Hauptkriterien bei der Auswahl gehörten vor allem extrem belastbare und robuste Eigenschaften der Kameras, die auch in Umgebungen mit hohem Staub- und Schmutzaufkommen fehlerfrei agieren können.

Überzeugt haben die Videokameras auch durch energieeffiziente Technologien wie Power-over-Ethernet: Sie benötigen keinen direkten Stromanschluss, sondern beziehen den geringen Strombedarf von < 5 W ((Strombedarf müsste in Ampere (A) angegeben werden, Watt entspricht der Leistung, was ist hier gemeint?)) über die Netzwerk- oder ISDN-Verbindung. Ressourcenschonung hatte auch bei der Konzeption des Netzwerkes Priorität: Die Kameras liefern Bilder mit exakt definierter Auflösung und Kompression und nehmen so möglichst wenig Speicherplatz in Anspruch. 

Mehr als nur eine Überwachungslösung

Auch bei Bieber + Marburg in Gießen gehören zeitraubende Überwachungsrundgänge der Vergangenheit an: 47 Netzwerkkameras von Mobotix setzt das Stahl produzierende Traditionsunternehmen ein - zunächst nur mit dem Ziel, Einbrüche und Diebstähle zu verhindern. Die Geschäftsführung erkannte aber rasch, dass die in den Produktionshallen, auf dem Außengelände und an den Eingängen zum Bürotrakt installierten Kameras mehr Möglichkeiten bieten. Beispielsweise suchen zwei Kameras in etwa 12 m Höhe im Hochregallager auf Bestellung des Warenwirtschaftssystems Teile aus mehreren tausend verschiedenen Sorten, Gütern und Abmessungen heraus. So muss das schwer einsehbare Lager nur in Ausnahmen von Mitarbeitern betreten werden. Das besondere Highlight dieser Lösung: Die per WLAN in das Netzwerk eingebundenen Kameras zeigen mittels eines Icons im Live-Bild an, ob der Kran, der die Teile aus dem Regal fischt, gerade automatisch oder manuell betrieben wird.

Videosystem an der Zugspitze

Die Wetterbedingungen an der Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands, sind extrem: An 310 Tagen im Jahr herrscht dort klirrende Kälte bei Temperaturen mit bis zu -30°C. Unterhalb der Zugspitze steht das Schneefernhaus. Dieses dient heute als Umweltforschungsstation, in der Prozesse analysiert werden, die grundlegend sind für die Beschreibung von Zustand und Entwicklung des weltweiten Klimas. Zur Qualitätskontrolle der Messdaten nutzen die Wissenschaftler robuste IP-Videokameras des Herstellers Mobotix. Aufgrund der speziellen Wetter- und Arbeitsbedingungen an der Forschungsstation sind die Anforderungen an das Videosystem sehr hoch. Neben Wetterfestigkeit ist auch Langlebigkeit der Kameras ein wichtiges Kriterium. Da die Forschungsarbeiten sowohl am Tage als auch in der Nacht durchgeführt werden, müssen die Kameras eine hohe Lichtempfindlichkeit besitzen. Ein weiterer Knackpunkt: Normalerweise liefern Kameras nur die Bilder, Verarbeitung und Aufzeichnung erfolgen nachträglich auf einem zentralen PC. Das erfordert jedoch ein hochperformant ausgelegtes Netzwerk, das nicht immer - wie beispielsweise am Schneefernhaus in 2.650 m Höhe - verfügbar ist. Das dezentrale Konzept umgeht dieses Problem: In jede Kamera ist ein Hochleistungsrechner und bei Bedarf ein digitaler Langzeit-Flashplayer zur mehrtägigen Aufzeichnung integriert.

Anforderungen punktgenau treffen

Die Anforderungen an Videosicherheitssysteme in extremen Bedingungen, wie in Industriebetrieben oder bei äußerst widrigen Umgebungen, sind vielfältig. Kamerahersteller, die den Trend erkannt haben und passgenaue, ressourcenschonende Videosicherheitslösungen anbieten, haben hier die Nase vorne. IP-Kameras zeichnen sich durch geringen Installationsaufwand, einfache Bedienung und hohe Stabilität auch in staubigen Industrieumgebungen und im Freien aus. Sie bilden exakt die Überwachungsfunktionen ab, die Produktionsprozesse optimieren und die Sicherheit in Betrieben steigern. Auf diese Weise tragen moderne Videosysteme maßgeblich dazu bei, dass Industrieunternehmen Zeit und Kosten für die Sicherheitsüberwachung sparen können.

Kontakt

*Mobotix AG - Beyond Human Vision

Kaiserstraße
67722 Langmeil
Deutschland

+49 6302 9816 0
+49 6302 9816 190

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