Bildverarbeitung

Vision-Portfolio feiert Geburtstag

06.12.2023 - Interview mit Bernd Stöber, Senior Produktmanager Vision bei Beckhoff Automation

Der Automatisierungsanbieter Beckkoff führt seit knapp einem Jahr ein Portfolio an Bildverarbeitungskomponenten. Die inspect hat sich mit Bernd Stöber, Senior Produktmanager Vision, über die bisherigen Erfahrungen sowie die geplanten Erweiterungen unterhalten.


Vor einem Jahr präsentierte Beckhoff auf der Vision in Stuttgart sein Portfolio an Bildverarbeitungs-Hardware. Wie war die Resonanz seitens der Kunden?

Die Resonanz bisher ist durchweg positiv. Dementsprechend sind wir aktuell auch in vielen Gesprächen zu konkreten Projekten, in denen unsere Kunden die Vorteile der tiefen Integration von Vision in die Steuerungstechnik gerne schnellstmöglich nutzen möchten.


Warum ist Beckhoff in die Bildverarbeitung eingestiegen?

Als Automatisierungsspezialist sind wir immer daran interessiert, unseren Kunden ein möglichst vollständiges Portfolio für die Umsetzung der verschiedensten Applikationen anzubieten. Parallel hat sich Vision von einer weitgehend separaten Technik, zum Beispiel für die Qualitätsendkontrolle, zu einem universell eingesetzten Sensorsystem weiterentwickelt. Genau diese direkte Nutzung der industriellen Bildverarbeitung in einer Automatisierungslösung erfordert aber nun eine tiefe Integration für reibungslose und optimierte Vorgänge. Nach der Integration von Bildverarbeitungsfunktionen mit der Software Twincat Vision ist eine Integration von Vision-Hardware mittels Ethercat in unsere umfassende Steuerungslösung über Twincat nur eine logische (Weiter-) Entwicklung.

Als Neuling in der industriellen Bildverarbeitung war dieses Jahr für Beckhoff sicher eine spannende Zeit. Was waren die wesentlichen Dinge, die Sie gelernt haben?

Beckhoffs Vision-Hardwareprodukte sind sehr neu im Markt. Twincat Vision wurde allerdings schon 2017 vorgestellt und so konnten wir in der Zwischenzeit Applikationserfahrung im Zusammenhang von Automatisierung mit Vision aufbauen. Mit meinem Wechsel zu Beckhoff im Jahr 2018 habe ich zudem 23 Jahre Vision-Erfahrung mitgebracht, von der Hardware-Entwicklung bis hin zum Vertrieb, und die Verbindung von Vision zur PC-basierten Steuerung als Bereicherung kennen und lieben gelernt. Diese innige Verbindung zu einem Gesamtsystem begreife auch ich als mein persönliches Leitmotiv bei allen Überlegungen und Entwicklungen. 
 

Mit einer Kamera, zwei Objektiven und drei Beleuchtungen ist das Portfolio im Vergleich zum Wettbewerb noch überschaubar. Was ist die Strategie? Soll das erstmal so bleiben, oder haben Sie schon Erweiterungen in petto?

Über alle Auflösungen und spektralen/optischen Eigenschaften gesehen haben wir 20 Kameramodelle und decken die zurzeit gesetzte maximale Auflösung für C-Mount-­basierte Kameras ab. Mit der absolut möglichen Anzahl an Modellen werden wir uns auch in ­Zukunft nicht messen. Wir stehen für eine gezielte und für den Kunden attraktive Vorauswahl, statt ein unüberblickbares Angebot zu schaffen. Das Gleiche gilt für die anderen Vision-Hardware-Produkte.

Mit zwei Objektivserien decken wir den Sensorbereich mit robusten sowie industrie­tauglichen und dabei zusätzlich auch optisch hochqualitativen Objektiven gut ab. Ohne Abstriche bei der gewünschten Qualität sehen wir für das aktuelle Kameraportfolio keine Notwendigkeit einer weiteren Serie. Wir hören unseren Kunden dennoch immer gut zu und wenn die Serien aus deren Sicht um weitere Brennweiten ergänzt werden müssen, dann machen wir das. Auch sind wir technologisch anderen Objektiven gegenüber offen, wenn wir den Bedarf spüren.

Bei den Beleuchtungen steht ebenfalls die industrielle Nutzbarkeit im Vordergrund und mit den drei Modellen plus verschiedenen Optionen steht eine solide Basis für viele Bildverarbeitungsanwendungen zur Verfügung. Bei Beleuchtungen gibt es in dem Markt allerdings die größte Vielfalt und so werden wir zukünftig sorgfältig über etwaige nützliche Ergänzungen unseres Portfolios entscheiden.

Darüber hinaus kommt unsere funktionale Zusammenfassung einzelner Komponenten zur Vision Unit bei den Kunden sehr gut an, sodass wir hier schnell weitere Modelle definieren werden – und dies auch bereits auf Kundenwunsch realisiert haben. Mehr Erweiterungen möchte ich zurzeit nicht vorwegnehmen.


Gibt es Überlegungen, einen Bildverarbeitungsanbieter zuzukaufen (analog zu Balluff und Matrix Vision)?

Bei Vision gibt es bisher keine solchen Expansionspläne. Wir wollen auch in diesem Unternehmensbereich organisch wachsen. Hinzu kommt, dass sich auf diese Weise viel leichter optimal integrierte Lösungen erreichen lassen, als wenn unterschiedliche Technologie- und Unternehmensstrukturen zusammenzuführen wären.
 

Aus welchen Branchen kommen die ersten Anwendungen?

Die gesamte Technologieplattform von Beckhoff ist universell einsetzbar und dementsprechend möchten wir auch die Nutzung von Vision nicht eingeschränkt sehen. Zurzeit überwiegen allerdings noch Anfragen aus dem Bereich der klassischen Automatisierung beziehungsweise des Maschinenbaus. Neben der schnellen Reaktion in der Anlage und der synchronisierten Steuerung oder Überprüfung von Fertigungsschritten, steht die perfekte Nachverfolgbarkeit jedes Produkts und aller Prozesse im Kontext der Steuerung dabei vielfach im Vordergrund. Selbst aus der Entertainment-Industrie oder der Gebäudeautomatisierung haben wir konkrete Nachfragen zu unseren Vision-Produkten erhalten.

Kontakt

Beckhoff Automation GmbH

Eiserstr. 5
33415 Verl

+49 5246 963 0
+49 5246 963 198

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