Tunnelanlagen verlangen besondere Maßnahmen hinsichtlich der Verkehrssicherheit. Denn Unfälle oder Brände können schnell Menschenleben fordern. Daher verlassen sich die Betreiber der Tunnel in Marseille bei der Verkehrsüberwachung auf Kamerasysteme mit automatischer Ereigniserkennung (Automatic Incident Detection, AID).

Durch den 2,5 Kilometer langen Prado-Carénage-Tunnel lässt sich die Stadt Marseille schnell durchqueren, ohne die Autobahn verlassen zu müssen. Er verbindet die südlichen Bezirke der Stadt Marseille und die östliche Autobahn mit dem Stadtzentrum sowie den Vierteln im Norden über den Vieux-Port-Tunnel und die Küstenautobahn. Der 1,5 Kilometer lange doppelstöckige Prado-Sud-Tunnel mit jeweils zwei Fahrspuren verlängert den vorhandenen Prado-Carénage-Tunnel in Richtung des südlichen Stadtteils.
„Für dieses Projekt bietet Flir Systems eine Erkennungs- und Überwachungslösung einschließlich automatischer Ereigniserkennung, Überwachungskameras, mobilen Kameras, Aufzeichnungsmöglichkeiten und Visualisierung an", erklärt Mario Pinto, Bereichsmanager bei Flir Intelligent Transportation Systems. „Mit diesem neuen System überwacht unsere Technik jetzt alle vorhandenen Tunnel in der Stadt Marseille."
Für die genannten Tunnel bietet Flir Systems Videoserver mit integrierter Videoanalyse, die durch ein integriertes System zur automatischen Ereigniserkennung ergänzt werden. Bei Prado Sud reiht sich die gewählte Technologie in den aktuellen Trend einer kantenbasierten Analyse ein, bei der sich die Videoanalyse-Funktion dichter bei der Verkehrskamera befindet, also sozusagen an einer „Kante" des Netzwerks.

Software gibt Überblick über die ­Gesamtsituation
57 Kameras im Prado-Sud-Tunnel und 95 Kameras im Prado-Carénage-Tunnel überwachen den Verkehr auf alle Arten von Ereignissen, darunter auch anhaltende Fahrzeuge, Falschfahrer, Fußgänger und Rauch. All diese Informationen, die von einer Kombination aus Kameras und Encodern bereitgestellt werden, sammelt und verarbeitet die Management-Software für Videoerkennung namens Flux. Sie speichert Verkehrsdaten, Ereignisse, Alarme sowie Videobilder, die von den Videodetektoren aufgezeichnet werden. Das Hauptziel der Software sind das Management und die Kontrolle aller Verkehrsinformationen, die von diesen unterschiedlichen Detektoren ausgegeben werden. So können sie in nützliche, sinnvolle und für den Nutzer relevante Informationen umgewandelt werden. Flux stellt eine benutzerfreundliche Schnittstelle zur Verfügung, die aus einer überwachenden und einer berichtenden Anwendung besteht. Zudem lassen sich mit der Software Ereignisse und Alarme in Echtzeit überwachen.

Auch für andere Städte möglich
Bei dem Projekt in Marseille wird das Flux-Software-Paket eingesetzt, das neue Funktionen bietet. Die Software verarbeitet jetzt Datenquellen von jedem größeren Kamerahersteller auf dem Markt, nicht nur von Flir-Erkennungsmodulen. Dadurch lässt sich das System als umfassende Verkehrs- und Überwachungslösung für jede Stadt beziehungsweise jedes Straßennetz einsetzen.
Flux stellt zudem Joystick-Funktionen bereit, sodass der Nutzer die mobile Kamera präzise fernsteuern kann. Des Weiteren besitzt die neue Software erweiterte Aufzeichnungsmöglichkeiten, mit denen alle Aufnahmeeinheiten im Netzwerk gesteuert, die Aufnahmen verwaltet sowie die aufgezeichnete Sequenz abgespielt und in einen beliebigen Dateityp exportiert werden kann.
Mit Flux können Videoquellen, die von beliebigen Kameras oder Detektoren bereitgestellt werden, auf einer großformatigen Videowand oder auf mehreren Videowänden angezeigt werden. Durch die Drag&Drop-Funktion kann die Displaywand nach den Vorstellungen des Anwenders organisiert werden.