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VDMA: Globale Nachfrage nach deutschen Verpackungs- und Nahrungsmittelmaschinen steigt

Wachstumsimpulse kommen jetzt zunehmend aus Schwellen- und Entwicklungsländern

19.08.2014 -

Die weltweite Nachfrage nach Maschinen und Anlagen zur Herstellung und Verpackung von Nahrungsmitteln, Getränken, pharmazeutischen und kosmetischen Produkten sowie anderen Non-food-Produkten ist weiter ungebrochen. Die deutschen Hersteller von Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen können 2013 auf ein viertes Wachstumsjahr in Folge nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 zurück­blicken. Mit knapp 12 Mrd. € erreichte der deutsche Nahrungsmittelmaschinen- und Verpackungsmaschinenbau 2013 seinen bisher höchsten Produktionswert.

Deutsche Hersteller sind weltweit führend! Die Nachfrage aus dem Ausland war auch im vergangenen Jahr der Wachstumsmotor. Die deutschen Hersteller von Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen dominieren mit großem Vorsprung den internationalen Markt. Bei einer Exportquote von 85 % liefern sie ihre Maschinen in mehr als 100 Länder der Welt. So stammt beispielsweise die Hälfte aller Brauereimaschinen aus deutscher Produktion, jede dritte Maschine zur Herstellung von Süßwaren, jede dritte Verpackungsmaschine sowie jede vierte Fleischverarbeitungsmaschine. 2013 legte der deutsche Export um 5,4% gegenüber dem Vorjahr zu und erreichte einen Wert von 7,7 Mrd. €. Damit liegt er nahezu auf dem Niveau von 2008, dem bisher lieferstärksten Jahr.

Absatzmärkte verschieben sich

2013 war Europa mit einem Anteil von 47 % erneut stärkste Absatzregion für deutsche Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen. Vor 10 Jahren lag dieser Wert noch bei 55 %. Dies bedeutet, die Märkte verschieben sich. Wachstumsimpulse kommen jetzt zunehmend aus Schwellen- und Entwicklungsländern, deren Industrie auf-, ausgebaut oder modernisiert werden muss. Hier ist die Technisierung in der Produktion und der Verpackung der Produkte häufig noch auf einem niedrigen Niveau. Das Potential dieser Märkte ist aufgrund des Bevölkerungswachstums, der wachsenden Mittelschicht mit jungen, konsumfreudigen Menschen mit steigenden Ansprüchen an Sicherheit und Qualität der Nahrungsmittel und Getränke hoch. Asien ist inzwischen zur zweitwichtigsten Absatzregion für deutsche Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen aufgestiegen. Die Exporte nach Asien erreichten 2013 einen Wert von 1,5 Mrd. €, ein Plus von 4 % im Vorjahresvergleich. Auch in Afrika sind Maschinen „made in Germany" gefragt: die afrikanischen Länder importierten 2013 Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen im Wert von 577 Mio. €, ein Zuwachs von 6 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Exporte in den Nahen und Mittleren Osten legten um 9 % auf 274 Mio. € zu. Die Lieferungen nach Lateinamerika liegen mit 595 Mio. € auf Vorjahresniveau.
Größter und wichtigster Einzelabsatzmarkt der deutschen Nahrungsmittelmaschinen- und Verpackungsmaschinenhersteller ist nach wie vor die USA. 2013 legten die Auslieferungen im fünften Jahr in Folge zu und erreichten einen Wert von 836 Mio. €, ein Zuwachs von knapp 24 % im Vorjahresvergleich.
An zweiter Stelle liegt China mit Lieferungen im Wert von 580 Mio. €. Russland, wichtigster osteuropäischer Absatzmarkt, folgt auf Rang 3. Im Vorjahresvergleich sanken die Exporte um 12 % auf rund 491 Mio. €.­ Auf Rang 4 der Top 10 Absatzmärkte folgt Frankreich, größter europäischer Absatzmarkt, mit einem Liefervolumen von rund 352 Mio. €, plus 6 % im Vergleich zum Vorjahr. An fünfter Stelle liegt Großbritannien. Die Exporte stiegen um 19 % auf 298 Mio. €.

Wachstumsmarkt Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie

Die Weltbevölkerung wächst, gleichzeitig entwickeln sich die Volkswirtschaften - besonders in den Schwellenländern - sehr rapide. Die Einkommen steigen und damit auch die Konsumausgaben, denn der Nachholbedarf ist groß. Die globale Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie ist ein sehr dynamischer Wachstumsmarkt und die weltweiten Ausgaben für Getränke und Nahrungsmittel werden weiter steigen. 2013 gaben die Menschen weltweit 3 Billionen € für verpackte Nahrungsmittel und Getränke aus. Nach Schätzungen des britischen Marktforschungsinstitutes Euromonitor steigen diese Ausgaben bis 2017 auf knapp 3,9 Billionen €, ein Zuwachs von 28%. Die global steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Getränken bedingt, dass immer mehr produziert wird, und damit steigen auch die Investitionen in entsprechende Maschinen und Anlagen.

Weltweit beliebt: Süßwaren

Helle oder dunkle Schokolade, mit Chili, Salz, exotischen Gewürzen - das weltweite Angebot an Süßwaren ist in seiner Vielfalt kaum zu überbieten. Jedes Jahr kommt eine unüberschaubare Zahl an neuen Produkten auf die Märkte: Neue Geschmacksrichtungen, Formen, unterschiedliche Portionsgrößen und - damit auch eine hohe Vielfalt an Verpackungsgrößen und -designs.
Süßwaren sind weltweit beliebte Genuss­produkte und der Absatz steigt seit vielen Jahren kontinuierlich. Nach Angaben des Marktforschungsinstitutes Euromonitor konsumierten die Verbraucher 2013 weltweit 15 Mio. t Süßwaren (Schokoladenprodukte, Zuckersüßwaren und Kaugummi) - Tendenz steigend. Bis 2017 soll die Nachfrage jährlich um 8% zulegen.

Der größte Süßwarenmarkt ist Europa. Hier wird derzeit 40% des weltweiten Handelsvolumens abgesetzt. Die dynamischen Wachstumsmärkte liegen in Asien, Lateinamerika und sowie dem Mittlerer Osten/Afrika. In diesen Regionen wird für die kommenden vier Jahre ein Zuwachs des Absatzes zwischen 2 und 4% jährlich erwartet. Die größten Einzelabsatzmärkte waren 2013 die USA, China, Russland, Deutschland, Großbritannien, Brasilien, Indien, Frankreich, Mexiko und die Ukraine.
Die Entwicklung des Konsums spiegelt sich in der weltweit steigenden Nachfrage nach Süßwarenmaschinen wider. Der Weltexport an Maschinen zur Herstellung von Süßwaren (HS 843820: Maschinen zur industriellen Herstellung von Kakao, Schokolade und Süßwaren) legte von 2008 bis 2012 um 35 % auf 813 Mio. € zu.

Deutschland ist weltweit nicht nur der größte Hersteller, sondern auch größter Exporteur von Süßwarenmaschinen mit einem Anteil von knapp 40 % am Weltmarkt. Dabei sind die Unternehmen überdurchschnittlich im außereuropäischen Ausland aktiv. Großprojekte prägen das Exportgeschäft, das daher starken Schwankungen unterworfen ist. 2013 exportierten die deutschen Hersteller Süßwarenmaschinen im Wert von 301 Mio. €.
Der größte Einzelabsatzmarkt für Süßwarenmaschinen „made in Germany" war 2013 erneut Russland mit einem Liefervolumen von 53 Mio. €. Die Exporte in die USA, dem zweitgrößten Absatzmarkt, verdoppelten sich gegenüber dem Vorjahr und erreichten 31 Mio. €. Auf Rang drei folgt China mit 21 Mio. €. Auch die Lieferungen nach Indien (Rang 4 der Top 10 Absatzmärkte) verdoppelten sich auf knapp 15 Mio. €. 12 % der deutschen Exporte von Süßwarenmaschinen gingen im vergangenen Jahr nach Afrika. Hier sorgten Projekte in der Elfenbeinküste, Nigeria, Kenia und Südafrika für einen starken Lieferanstieg.

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